Bei dem Stromausfall in Spanien Ende April waren auch Haushalte mit PV-Anlagen (PV) betroffen. Grund dafür war die fehlende Inselfähigkeit.

Mensch leuchtet mit Taschenlampe das Wort "BLACKOUT" an, elektrischer Stecker im Hintergrund.Ende April gingen bei einem Blackout in Spanien fast landesweit alle Lichter aus. Betroffen waren auch Betreiber von PV-Anlagen.
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Ende April sorgte ein landesweiter Stromausfall dafür, dass in Spanien die Lichter ausgingen. Obwohl auch auf der iberischen Halbinsel die Zahl der Photovoltaik-Anlagen (PV) steigt, waren nur wenige Haushalte in der Lage, sich während des Blackouts mit Solarstrom zu versorgen. Grund dafür ist die fehlende Inselfähigkeit der meisten Anlagen.

Deutschland setzt zunehmend auf Erneuerbare Energien und Solarenergie spielt dabei eine wichtige Rolle. Mehr als fünf Millionen Photovoltaik-Anlagen (PV) waren hierzulande laut Statistischem Bundesamt Anfang 2025 registriert, Tendenz weiter steigend. Das zeigt auch die Frühjahrskonjunkturumfrage des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). Demnach wurden 2024 insgesamt 400.000 PV-Anlagen und 260.000 Speicher durch e-handwerkliche Betriebe installiert.

Wer nun jedoch denkt, dank PV-Anlage auch im Falle eines Stromausfalls abgesichert und dadurch unabhängig vom Netz zu sein – das bewies der mehrstündige Stromausfall in Spanien und Portugal, der Ende April für einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von 1,6 bis drei Milliarden Euro sorgte –, der irrt. Denn der überwiegende Teil der Photovoltaik-Anlagen braucht ein funktionsfähiges Stromnetz, um selbst Strom produzieren zu können. Fällt dieses aus, stoppt bei sogenannten netzgekoppelten Anlagen auch die Stromproduktion.

Wer sichergehen will, dass der eigene Haushalt auch bei einem Netz-Blackout mit Strom versorgt wird, sollte daher, soweit noch nicht geschehen, seine Photovoltaik-Anlage mit einem Speicher ausrüsten, der zudem ersatzstromfähig ist. Sogenannte „inselfähige“ beziehungsweise „schwarzstartfähige“ PV-Anlagen sind in Deutschland eher selten und die Anlage muss dafür ausgerüstet sein.

Insel- bzw. schwarzstartfähig ist eine Anlage dann, wenn sie auch ohne Netz funktioniert, beziehungsweise bei einem Ausfall des Netzes von allein anspringt. Ersatzstromfähigkeit bedeutet, dass der Speicher auch bei einem Stromausfall das gesamte Hausnetz oder zumindest Teile davon weiterversorgen kann.

Auch, wenn es in Deutschland bislang keinen Blackout in der Dimension des spanischen gegeben hat: Der Umbau der Stromnetze, die Einbindung von immer mehr dezentralen Erzeugern und Verbrauchern ins Stromnetz im Zuge der Energiewende wie auch externe Bedrohungen durch Hackerangriffe können auch Einfluss auf die Netzstabilität in Deutschland haben.

Damit das eigene Zuhause für den Fall einer Netzüberlastung oder eines kompletten Blackouts abgesichert ist, empfiehlt der ZVEH Besitzern von PV-Anlagen wie auch allen, die eine solche planen, sich mit ihrem lokalen E-Handwerker in Verbindung zu setzen und die vorhandene Anlage überprüfen und umrüsten zu lassen beziehungsweise schon in der Planungsphase für eine kombinierte PV- und Speicheranlage auf die notwendige Resilienz zu achten.

Qualifizierte E-handwerkliche Betriebe vor Ort sind auf Photovoltaik und Erneuerbare Energien spezialisiert und können hier sinnvoll beraten.